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Vom Feld auf den Teller

Laura Fockenberg • Mai 03, 2024

Wie viel Arbeit steckt eigentlich in der Spargelernte? In einem unserer letzten Blogposts haben wir euch berichtet, welche Aufgaben außerhalb der Spargelsaison auf unserem Hof anstehen. Heute soll es anschließend daran darum gehen, wie der Spargel in der Saison von März bis Juni seinen Weg vom Feld auf euren Teller findet.


Ernte


Der Dreh- und Angelpunkt der Spargelsaison ist selbstverständlich die Ernte. Und Spargelernte ist Handarbeit – sowohl beim weißen Spargel als auch beim Grünspargel. Die dabei angewandten Techniken unterscheiden sich allerdings wesentlich voneinander. Denn weißer Spargel wird gestochen, grüner Spargel hingegen geschnitten. Doch was ist der Grund für diese Unterschiede?


Weißer Spargel wächst unter der Erde in Dämmen, die eigens für den Spargel „angehäuft“ werden. Um den Spargel daraus ernten zu können, verwenden unsere Mitarbeitenden spezielle Stechmesser, mit denen sie den Spargel unter der Erde abschneiden können.


Durch die Schwarz-Weiß-Folien und die Tunnelfolien, mit denen einige Reihen zusätzlich bedeckt sind, sind die Dämme jedoch nicht einfach so zugänglich. Das Aufdecken der Tunnelfolie ist deshalb der erste Schritt, woraufhin das Aufdecken der Schwarz-Weiß-Folie folgt.  Bereits davor lässt sich jedoch schon erkennen, an welchen Stellen Spargel gewachsen ist, denn die Stangen drücken die Folie leicht nach oben.


Ohne die für die Ernte störenden Folien sind schließlich die Köpfe der weißen Stangen zu sehen. In einem nächsten Arbeitsschritt graben unsere Mitarbeitenden den oberen Teil der Stangen leicht mit den Fingern aus, bevor sie diese mit dem Stechmesser abschneiden. Sind die Stangen geerntet, werden die deshalb entstandenen Löcher im Damm wieder mit Erde verschlossen. Nach dem Abernten eines aufgedeckten Dammabschnittes wird dieser abermals mit den Folien zugedeckt. So arbeiten sich unsere Erntehelfer*innen von Reihe zu Reihe auf dem Feld vor. Die geernteten Spargelstangen werden in Kisten gesammelt, für deren Transport unseren Mitarbeitenden im Feld verschiedene Erntehilfen zur Verfügung stehen.


Die Ernte des Grünspargels gestaltet sich etwas anders, da dieser über der Erde wächst und lediglich mit einem Messer abgeschnitten werden muss. Auf Grünspargelfeldern gibt es keine Dämme. Dadurch müssen hier deutlich weniger Arbeitsschritte durchgeführt werden, als bei der Ernte des weißen Spargels nötig sind.


Während des gesamten Tages sind unsere Fahrer*innen zwischen den verschiedenen Feldern unterwegs und bringen den Spargel zur Weiterverarbeitung auf den Hof.

Sortieren

Sobald der Spargel in der Produktionsstätte angekommen ist, wird er zunächst in größere Kisten umgelagert und mit Wasser frisch gehalten. Im Anschluss folgt das Sortieren jeder einzelnen Stange. Zehn Mitarbeitende sind für die Arbeit an der Sortiermaschine verantwortlich.


Der erste Schritt besteht im Auflegen des Spargels auf das Laufband. Daran anschließend wird jede Stange einzeln an ihrem Ende ein Stück abgeschnitten und mit Wasser gereinigt.


Für das eigentliche Sortieren fertigt eine Kamera insgesamt drei Fotos von jeder Stange an und erkennt anhand dieser das jeweilige Aussehen. Unsere Sortierungen kennt ihr sicherlich aus unseren Hofläden bzw. von unseren Verkaufshütten. Wir unterscheiden den Spargel u.a. nach seiner Stärke in dünn, mittel und dick, nach seiner Färbung in weiß und violett oder auch nach der Krümmung der Stangen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Aspekte, nach denen wir unseren Spargel differenzieren.


Entsprechend der Sortierungen werden die Stangen von der Maschine in verschiedene Fächer eingeordnet. Unsere Mitarbeitenden übernehmen dabei den letzten Feinschliff. Denn auch wenn die Maschine schon sehr gute Arbeit leistet, ist das Auge des geschulten Personals nicht zu ersetzen.


Über eine Schleuse gelangen die Kisten mit dem sortierten Spargel als letztes direkt von der Sortiermaschine in eines unserer Kühlhäuser und werden von dort aus weiterverteilt.

Schälen

Doch nicht für jeden Spargel ist das Kühlhaus die letzte Station vor dem Verkauf. Wie ihr wisst, bieten wir auch geschälten Spargel an. Dieser wird in unserer Schälhalle produziert.


Die Schälmaschinen, die ihr von unseren Verkaufsstellen kennt, wären in der Lage 2500 Stangen pro Stunde zu schälen, wenn wir sie durchgängig in Betrieb nähmen. In unserer Schälhalle setzen wir dagegen auf Schälmaschinen, die bis zu 10.000 Stangen in der Stunde von ihrer Schale befreien können.

                                                                                                               

Genauso wie bei der Sortierung findet auch beim Schälen eine Kontrolle durch unsere Mitarbeitenden statt. Wenn es nötig ist, wird der Spargel dort noch einmal von Hand nachgeschält, damit auch wirklich keine Schale mehr an den Stangen übrigbleibt.


Neben dem Schälen werden in diesem Bereich unserer Produktion auch die vakuumierten Sortierungen vorbereitet, wie unser beliebter Schälbruch und die Sparghettini.


Schälspargel wird übrigens nur auf Bestellung für unsere Verkaufsstände und unsere Kund*innen angefertigt. So können wir garantieren, dass er stets frisch geschält ist.


Von hier aus gelangt dann auch der letzte Spargel ins Kühlhaus, wo er auf unter 4 Grad heruntergekühlt wird, damit er seine Frische behält. Dort bleibt er, bis er auf den Theken unserer Verkaufsstandorte landet oder von unseren Fahrern ausgeliefert wird.

Verkauf

Die letzte Station, bevor der Spargel auf euren Tellern ankommt, ist also der Verkauf. Dort könnt ihr den weißen und grünen Spargel sowie eine unterschiedlich große Auswahl an Begleitprodukten bei unserem Verkaufsteam erwerben.


In Kirchhellen findet ihr uns an drei Standorten: Unser Hofladen befindet sich an der Rentforter Straße und unsere Verkaufshütten an der Hackfurthstraße und der Alleestraße. Außerdem sind wir in Gladbeck auf dem Hof Overgünne vertreten und seit diesem Jahr auch in Bottrop-Fuhlenbrock am Fuhlenbrocker Markt. Zu guter Letzt darf unser Hofladen in Recklinghausen-Essel natürlich auch nicht vergessen werden.


Neben den Aufgaben, von denen ihr in diesem Artikel gelesen habt, gibt es tatsächlich noch einige mehr auf unserem Hof. Denn Geräte müssen repariert werden, es muss geputzt werden und auch sonst steht immer irgendwo etwas an.


Für all diese Dinge können wir uns auf unser zuverlässiges Team verlassen, mit dem wir schon seit vielen Jahren mehr als zufrieden zusammenarbeiten. Ihnen gehört deshalb am Ende dieses Artikels ein von Herzen kommendes Dankeschön!


PS: Ihr liebt Spargel, aber möchtet ihn mal auf andere Weise zubereiten als die klassische Version mit Schinken und Kartoffeln oder Grünspargel vom Grill? Dann klickt den Button und lasst euch inspirieren!

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